Eine Legende des TC Moosburg ist tot. Alfons „Bully“ Rödl, Gründungs- und Ehrenmitglied des TCM, ist am Montag im Alter von 87 Jahren nach längerer Krankheit verstorben. Der Mann mit der Mütze und dem markanten, meist roten, Pomperl hat den Verein als Spieler und Funktionär jahrzehntelang unterstützt und begleitet.
Alfons Rödl, geboren am 9. Juni 1935, wuchs im Sudetenland auf und kam im April 1946 nach Aich bei Moosburg. Während seiner Schulzeit in der Freisinger Oberrealschule bekam er im Pallottiner-Schülerheim seinen Spitznamen „Bully“, unter den ihn die meisten TCM-Tennisfreunde kennen. Er studierte Betriebswirtschaft, wurde Diplom-Kaufmann und arbeitete die meiste Zeit seines Arbeitslebens für die Bayerische Landesbank.
Seit 1954 spielte der junge Alfons beim Eissportverein in der neugegründeten Abteilung „Tennis“ das Spiel mit dem Filzball, dass ihn Zeit seines Lebens nicht mehr losließ. Von 1954 bis 1980 spielte der für seine unorthodoxe Spielweise gefürchtete Bully in der ersten Mannschaft. Ab 1981 bis 2004 war er in diversen Seniorenteams mit seinem geduldigen Spiel und den unnachahmlichen Stopps eine wertvolle Stütze.
Alfons Rödl unterstützte den Verein auch als Funktionär, war für die Tennisabteilung mehr als zehn Jahre als Sportwart und Spartenleiter (EV Moosburg) und später als Kassier (SG Moosburg) im Ehrenamt tätig. Außerdem hatte es dem Bully ab 1960 das Schiedsrichterwesen angetan, wo er sich auch im Bayerischen Tennisverband in verschiedenen Funktionen engagierte und mehr als 25 Jahre als Linienrichter bei den Internationalen „Bayerischen“ (heute BMW Open) beim MTTC Iphitos München eingesetzt wurde.
Beim TC Moosburg setzte der gelernte Diplomkaufmann vor allem sportlich Akzente bei Punktspielen und Turnieren im In- und Ausland. Mehr als 30 Stadtmeistertitel bei den Herren und Senioren im Einzel- und Doppel machen ihn bis heute zu einem der erfolgreichsten Teilnehmer.
1962 heiratete der Alfons seine Christel mit der er die beiden Kinder Claudia und Gerold großzog. Ab 1976 bewohnte die Familie ein Eigenheim in der Mozartstraße unweit der Tennisanlage. Eine besondere Freude waren dem Familienmenschen seine Enkel.
Bereits im Jahr 2000 ernannte der TC Moosburg seinen „Bully“ zum Ehrenmitglied. Auch nach seiner Zeit als Mannschaftsspieler verbrachte er noch viel Zeit auf der TCM-Anlage, war mit seinem Fotoapparat ein fleißiger Motivsammler über viele Jahrzehnte. Als geselliger Sportkamerad gehörte der Stammtisch im Tennislokal bis ins hohe Alter zum Fixtermin in seinem Kalender.
Als seine Frau Christel im Jahr 2019 nach langer, schwerer Krankheit verstarb, war das ein schwerer Schlag für den sonst so lebensfrohen, fröhlichen Rentner. Nun hat sich der Mann mit der Mütze und dem roten Pomperl selbst auf den Weg zum himmlischen Tennisplatz gemacht.
Der TC Moosburg trauert um einen seiner stärksten Spieler, einen tadellosen Sportsmann und einen tollen Menschen.
Für uns wird der „Bully“ unvergessen bleiben.